Kategorie:Priorisierungsmethoden
Stand: 8.10.2020
Letzte Bearbeitung: Peter.Bauer
Inhaltsverzeichnis
Warum muss man Backlogs priorisieren?
Das Product Backlog ist eine geordnete, priorisierte Liste von allem, von dem bekannt ist, dass es im Produkt enthalten sein soll. Es dient als einzige Anforderungsquelle für alle Änderungen am Produkt. Es enthält als Attribute eine Beschreibung, die Reihenfolge, die Schätzung und den Wert der Anforderungen.
Das Team entnimmt dem Backlog die am höchsten priorisierten Aufgaben und leitet daraus das Sprint Backlog mit den konkreten Aufgaben für den nächsten Sprint ab. Daraufhin überarbeitet und priorisiert der für das Product Backlog verantwortliche Product Owner die verbleibenden, bislang noch nicht detailliert ausgearbeiteten Anforderung und fügt eventuell weitere hinzu. Das Product Backlog ist also ein lebendiges Dokument; es ist immer im Fluss.
Mit der Priorisierung wird die (Abarbeitungs-)Rangfolge der Anforderungen festgelegt. Das ist notwendig, weil die Ressourcen (Personal, Arbeitsmittel, Räume, ...) begrenzt sind und daher nicht alles gleichzeitig bearbeitet werden kann. Bei der Festlegung der Rangfolge der Anforderungen können verschiedenste Aspekte eine Rolle spielen, so können Cash-Flow-Anforderungen dazu führen, das bestimmte Produktfeatures zuerst fertiggestellt werden sollen. Oder es sollen am Anfang eines Veränderungsprozesses Quick-Wins generiert werden, um mit einem schnellen Erfolgserlebnis zu starten.
Bei der Priorisierung kommt es also darauf an, sich darüber klar zu werden
- In welchem Kontext priorisiert wird und
- auf welcher Flughöhe priorisieren wird.
Je nach Ergebnis dieser Betrachtung können verschiedenste Methoden für die Priorisierung eingesetzt werden.
Methoden für die Operative Flughöhe
- Eisenhower-Matrix, Priorisierung nach Dringlichkeit versus Wichtigkeit
- Nutzen-orientierte Priorisierung, Aus Mehrwert und Aufwand abgeleitete Priorisierung
- Priorisierung nach Verzögerungkosten, Priorisierung nach den Costs of Delay
- MoSCoW-Priorisierung, Must-haves, Should-haves, Could-haves und Won’t-haves
- Plus-Minus-Methode, Priorisierung nach vordefinierten Kriterien
- Relative-Weight-Methode, Priorisierung unter Betrachtung der Faktoren: Vorteil, Strafe, Risiko und Kosten
Methoden für die Strategische Flughöhe
- Titanic-Priorisierung, Priorisierung nach einem ampelähnlichen Schema
- Strategische Priorisierung, Priorisierung der Key Performance Indicators (KPI) in Bezug auf Strategie und Vision
- KANO Methode, Priorisierung auf Basis von Kunden-/Nutzer-/Anwenderbefragungen zu den Produktfeatures
Weitere Priorisierungsmethoden
- 3-N-Prinzip nach Linenberger, Priorisierung nach „Heute wichtig“, „Bald wichtig“ und „Irgendwann wichtig“
- Ivey-Lee-Methode, Priorisierungs- und Arbeitshilfe für die eigene Arbeit
- Prozesse und Regeln, dient der Identifikation von „gesunden“ Prozessen
- Validated-Leaning (Lean Startup), ist ein zyklisches Verfahren bei dem Annahmen durch Experimente validiert und mit jedem Durchlauf verfeinert werden
Weiterführende Literatur
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